Die verdrängte Realität: Ernährungsarmut in Deutschland Hunger in der Überflussgesellschaft

Alimentäre Teilhabe – das zeigt der zweite Teil dieses Beitrags am Beispiel des Essengehens – ist ein sozial-existenzieller Zugang zu Gesellschaft, der immer mehr Menschen verwehrt ist. Tafeln sind eine Antwort auf die wachsende Ernährungsarmut in unserer Gesellschaft. An ihnen zeigt sich aber auch,...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Pfeiffer, Sabine
Format: eBook
Language:German
Published: Wiesbaden Springer Fachmedien Wiesbaden 2014, 2014
Edition:1st ed. 2014
Series:essentials
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer eBooks 2005- - Collection details see MPG.ReNa
Description
Summary:Alimentäre Teilhabe – das zeigt der zweite Teil dieses Beitrags am Beispiel des Essengehens – ist ein sozial-existenzieller Zugang zu Gesellschaft, der immer mehr Menschen verwehrt ist. Tafeln sind eine Antwort auf die wachsende Ernährungsarmut in unserer Gesellschaft. An ihnen zeigt sich aber auch, wie Politik und Gesellschaft auf dieses brisanter werdende Problem bislang reagieren: es wird delegiert, negiert und die Betroffenen werden stigmatisiert.
Diese Strategien – so die abschließende These – tragen bei zu einer weiteren Verstärkung von Ernährungsarmut in Deutschland.    Der Inhalt - Hunger und Ernährungsarmut in Deutschland - Ernährungsarmut als ein sozial-existenzielles Teilhabeproblem am Beispiel Eating Out  - Gesellschaftliche Umgangsformen mit Hunger: Delegierung – Negierung – Stigmatisierung   Die Zielgruppen - Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften, der Ernährungswissenschaften und der Sozialen Arbeit - Aktive aus Kommunen, Sozialer Arbeit, Politik und Ehrenamt, die mit von Ernährungsarmut Betroffenenarbeiten     Die Autorin Prof. Dr. habil. Sabine Pfeiffer lehrt und forscht an der Hochschule München und am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München)
Deutschland ist ein Land mit zunehmender sozialer Ungleichheit. Hunger und Ernährungsarmut aber gelten in der öffentlichen und wissenschaftlichen Wahrnehmung kaum als Phänomen bundesdeutscher Wirklichkeit. Dieser Beitrag widerspricht dieser Sichtweise und zeigt anhand empirischer Annäherungen: Es gibt Hunger und Ernährungsarmut mitten in unserer vermeintlichen Überflussgesellschaft. Es finden sich kaum Studien, die das mit harten Daten belegen, aber es gibt – und es ist ein Ziel dieses Beitrags, dies zu zeigen – ernst zu nehmende Zahlen und Fakten, die nahe legen: Es gibt Menschen in unserem Land, die sich ohne Unterstützung nicht ausreichend ernähren können. Es geht dabei um das „Wieviel“, aber auch um die Frage des „Was“. Nicht das Gleiche essen zu können wie andere, das ist in einer pluralisierten und individualisierten Konsumgesellschaft auch eine Frage von Teilhabe.
Physical Description:VII, 30 S. 1 Abb online resource
ISBN:9783658046651