Gesichter des Einzigen Max Stirner und die Anatomie moderner Individualität

Main description: "Mir geht nichts über Mich!", lautet das "egoistische" Credo der Titelfigur in Max Stirners (1806 1856) Werk "Der Einzige und sein Eigentum" von 1844. Das Buch wurde zunächst vor allem von anderen Junghegelianern wahrgenommen, nicht zuletzt von Marx un...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Stulpe, Alexander
Format: eBook
Language:German
Published: Berlin Duncker & Humblot 2010
Series:Beiträge zur Politischen Wissenschaft
Beiträge zur politischen Wissenschaft
Online Access:
Collection: Duncker & Humblot eBooks 2007 - Collection details see MPG.ReNa
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300 |a 980 S. 
501 |a Freie Univ., Diss.Berlin, 2007. 
505 0 |a Inhaltsübersicht: I. Stirners "Einziger" und seine Rezeptionsgeschichte, der Einzige der Gesellschaft und das moderne Individuum II. Paradise Lost III. Narzißmus und Charisma IV. Der Wahnsinn, die Genialität und das Böse V. Der Einzige, der Anarchismus und die Gewalt: soziale Phänomenologie der Antisozialität VI. Außenseiter, Aristokraten, Avantgardisten und andere Individualisten Stirner und Nietzsche VII. Der Egoismus des Einzigen und sein Verein: soziale Bewegung, politisches Projekt, Ideologie und Gesellschaftsdiagnose vor und zwischen den Weltkriegen VIII. Nachhuten der Avantgarden Literaturverzeichnis, Sachregister. 
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520 |a Main description: "Mir geht nichts über Mich!", lautet das "egoistische" Credo der Titelfigur in Max Stirners (1806 1856) Werk "Der Einzige und sein Eigentum" von 1844. Das Buch wurde zunächst vor allem von anderen Junghegelianern wahrgenommen, nicht zuletzt von Marx und Engels, in den 1890er Jahren aber schlug es diskursiv ein wie die Bomben der anarchistischen 'Dynamiteurs', die zeitgleich die Öffentlichkeit in Entsetzen und Verzückung versetzten. In der 'StirnerRenaissance' wurde der Einzige, oft verbunden mit Nietzsches Übermenschen, zur kontrovers diskutierten Lieblingsfigur des Zeitgeistes, zum Synonym eines Individualismus, der ebenso für Emanzipation und kulturelle Erneuerung wie für Exzesse und sittlichen Verfall stand. Vom Fin de siècle bis in die zweite Hälfte des 20.  
520 |a Jahrhunderts erschien er rezeptionsgeschichtlich in den unterschiedlichsten Gestalten, etwa als Anarchist, Psychopath, Sozialist, Kleinbürger, Genie, Paranoiker, Bohemien, Satanist, Liberaler, Existentialist, Terrorist, Aristokrat, Achtundsechziger, Faschist oder als Totalitarismuskritiker.Alexander Stulpe thematisiert die widersprüchliche Vielgestaltigkeit des Einzigen in ihrem jeweiligen historischdiskursiven Kontext. Im Anschluß an Luhmann beobachtet er den Einzigen wissenssoziologisch als Bezugspunkt für die semantische Reflexion und Konstruktion von Individualität in einer Gesellschaft, der ihre Modernität zum Problem und mitunter ihre eigene Überwindung zum Anliegen wurde. Ausgehend von aufklärungs und modernitätstheoretischen Überlegungen werden realistische und eskapistische Formen der Individualitätssemantik profiliert.  
520 |a Diese untersucht der Autor im Lichte eines neuen, charismasoziologisch und narzißmuspsychologisch instruierten, konstruktivistischkommunikationstheoretischen Deutungsangebots und analysiert sie in den Interpretationen des Einzigen bezüglich sozialdiagnostischer, politischideologischer und moralphilosophischer Implikationen.Max Stirner ist heute nahezu vergessen vielleicht, weil der Einzige inzwischen selbstverständlich geworden ist? Die ideengeschichtlich angelegte Studie erweist sich somit auch als eine aufschlußreiche Diagnose der Gegenwart..